Das Wort Natron ist eine volkstümliche Bezeichnung für das chemische Gemisch Natriumbicarbonat oder Natriumhydrogencarbonat. Weitere Namen lauten doppelsaures Natron, Speisesoda oder Backsoda. Natron war schon im frühen Altertum bekannt. Die Ägypter gewannen es aus den Seen des Tales Wadi Natrun, wo es natürlich vorkommt. Der ägyptische Wortstamm ntri (göttlich) wird für als heilig geltende Stoffe gebraucht. Ein Gemisch aus Natron, Soda und Salz wurde damals zur Mumifizierung verwendet. In den USA wird Natron aus dem Salz Trona gewonnen. In Europa gewinnt man Natron aus natürlichem Kochsalz, indem man Chlor gegen Carbonat austauscht. Das chemische Verfahren ist nach seinem belgischen Erfinder und Gründer des gleichnamigen Chemiekonzerns Ernest Solvay (1838-1922) benannt und liefert ein reines Produkt.
Natron ist ein seit über hundert Jahren bewährtes, umweltschonendes, traditionelles Hausmittel und wird ausgesprochen vielseitig eingesetzt. Es wäre fast in Vergessenheit geraten, profitierte aber in den letzten Jahren sicherlich vom Säure-Basen-Trend, denn Natron neutralisiert Säuren und ist mild alkalisch. Ich beschreibe hier nur die Verwendungsmöglichkeiten in der Körperpflege.
Verträgt jemand keinerlei Kosmetik – und seien sie noch so mild und natürlich: Natron geht immer! Gib etwa 4 Teelöffel Pulver ins Waschbecken und löse es im lauwarmen Wasser auf. Hartes, kalkhaltiges Wasser wird weicher. Wasche mit dieser weichen, basischen Lösung dein Gesicht. Ohne das Gesicht abzuspülen, wird vorsichtig abgetrocknet. Das Ergebnis ist eine wunderbar weiche, gereinigte Haut. Leidet jemand unter Schweissfüssen oder wünscht sich ein entspannendes Fußbad nach einer ausgedehnten Wanderung, dann nimmt man 3 bis 4 Teelöffel auf ca. 10 Liter Wasser.
Als Badezusatz für eine Wanne gibst du ca. 200 Gramm Natron ins Badewasser. Natriumbicarbonat enthärtet das Wasser, erfrischt und fördert die Durchblutung. Baden in Natron wird von einigen Therapeuten empfohlen, um Säure über die Haut auszuleiten. … Basische Bäder mit Natron schenken eine geschmeidige Haut mit angenehmer Rückfettung und haben mehr als nur eine kosmetische Wirkung. Die neutralisierenden Eigenschaften des Natrons kannst du auch zur Zahnpflege nutzen. Auf ein Glas Wasser nimmst du einen Teelöffel Pulver und spülst damit den Mund gründlich aus. Die basische Lösung neutralisiert im Mund Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Die Kariesbildung wird somit wirksam verhindert. Wer mag, kann etwas Natron auf die feuchte Zahnbürste geben und sich die Zähne putzen. Ich würde dies allerdings nur einmal in der Woche empfehlen. Oder du streust eine Prise Pulver täglich über Ihre Zahncreme.
In unserer Naturkosmetik regulieren wir mit Sodium Carbonate bzw. Natron den pH-Wert der Emulsionen. Wir verwenden ausschliesslich eine pharmazeutische Qualität, die zur Herstellung von Arzneimitteln genommen wird.








